125 Zuschauer auf der Grossmatt sahen ein Abstiegskampf-Spiel, das man so schnell nicht vergisst. Auf tiefem, rutschigem Boden entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit neun Toren, vielen Emotionen – und am Ende dem ersten Meisterschaftssieg des FC Emmenbrücke in dieser Saison.

Die Startphase gehörte noch den Nidwaldnern. Hergiswil suchte sofort den Weg nach vorne und hatte früh mehrere gute Möglichkeiten. Dann drehte das Gersagteam auf – und wie. Mit der ersten klaren Chance traf Maroufi in der 12. Minute zur Führung. Nur zwei Minuten später verwertete Pouomo nach einem Eckball per Kopf zum 0:2. Polat nutzte in der 23. Minute einen Ball in die Tiefe zum 0:3, und Tanushaj zeigte bei seinem Abschluss zum 0:4 (25.) einmal mehr seine Technik. In dieser Phase war praktisch jeder Abschluss ein Tor. Das war die Explosion, auf die man so lange gewartet hat.

Kurz vor der Pause kam Hergiswil durch Zurkirchen noch auf 1:4 heran.


Pausenresultat 1:4.

Nach dem Seitenwechsel wurde es wild. Hergiswil gab nicht auf, holte zuerst per Penalty das 2:4 (Häfliger, 49.) und verkürzte kurz darauf nach einer Ecke per Kopf auf 3:4 (Soffner, 52.). Die Gastgeber spielten sich nun in einen richtigen Lauf, kamen über die Flügel immer wieder gefährlich in den Strafraum und glichen in der 64. Minute durch Schuler tatsächlich zum 4:4 aus. Spätestens jetzt war klar: Dieses Spiel ist noch lange nicht vorbei.

Der FCE wankte, aber er fiel nicht. In der 63. Minute hatte Maroufi noch Pech mit einem Pfostenschuss – dann kam die Szene des Abends. Freistoss für Emmenbrücke in der 74. Minute. Berisha übernahm die Verantwortung und zirkelte den Ball direkt via Lattenunterkante ins Tor. 4:5. Ein Sonntagsschuss am Samstagabend – und am Ende der Siegtreffer.

In den Schlussminuten war es vor allem Kampf und Nervenarbeit. Die Mannschaft von André Grüter verteidigte den Vorsprung und brachte die drei Punkte über die Zeit.

Schlussresultat: FC Hergiswil – FC Emmenbrücke 4:5 (1:4)

Fazit:
Dieser Sieg fühlt sich nach Befreiung an. In den letzten Wochen war Emmenbrücke immer wieder nah dran, spielte gut, kämpfte, stand aber am Schluss mit leeren Händen da. In Hergiswil fielen in den ersten 25 Minuten endlich die Tore – vier Stück innert kürzester Zeit. Genau das hat allen gefehlt. Dass man danach einen 4:0-Vorsprung noch aus der Hand gibt und wieder zittern muss, zeigt natürlich auch, dass noch lange nicht alles perfekt ist. Trotzdem: Die Reaktion nach dem 4:4 war stark. Niemand ist weggekippt, im Gegenteil. Berishas direkter Freistoss zum 4:5 könnte der Moment sein, an dem der Knoten aufgegangen ist. Jetzt heisst es dranbleiben.

Vorschau:
SA 01.11.2025, 16.00 Uhr
FC Emmenbrücke – AS Castello (Stadion Gersag)

SA 08.11.2025, 18.00 Uhr
FC Locarno – FC Emmenbrücke (Stadion Lido)

SO 16.11.2025, 14.00 Uhr
Zürich City SC 1 – FC Emmenbrücke (Cup-Qualifikation 2. Liga interregional, 2. Vorrunde)

Hergiswil, 25.10.2025 / FC Emmenbrücke